News

Unterstütze deine Bibliothek...

Newsletter April 2016

Newsletter April 2016

1 Jahr BiblioFreak
Am 23. April 2015, dem Tag des Buches, startete die nationale Imagekampagne BiblioFreak mit individuellen Aktionen von Bibliotheken in verschiedenen Regionen der Schweiz. Bis zum Start hatten sich bereits 170 Bibliotheken auf der Kampagnen-Webseite BiblioFreak.ch registriert, die angestrebte Zahl von 300 mitwirkenden Bibliotheken wurde bereits drei Monate später erreicht.
Die 350 heute registrierten Bibliotheken teilen sich auf in:

  • 115 Schul- und Gemeindebibliotheken
  • 70 Gemeindebibliotheken
  • 65 Stadt- und Kantonsbibliotheken
  • 60 wissenschaftliche Bibliotheken
  • 40 Schulbibliotheken.

Darauf sind wir stolz. Hier ein kurzer Rückblick auf das erste aktionsreiche Jahr.

Tatkräftige Mitarbeit bereits im Vorfeld
In zwölf Workshops in der Deutsch- und Westschweiz hat die Geschäftsstelle die Kampagne und ihre Ziele vorgestellt und bei den 160 teilnehmenden Bibliothekarinnen und Bibliothekaren wertvollen Input, Anregungen und Ideen für mögliche Formen der Unterstützung abgeholt.
Ausgehend von den Vorlagen und dem CD der BiblioFreak-Kampagne in den USA (geek the library) sowie dem Input aus den regionalen Workshops wurde Kampagnenmaterial (Plakate, Flyer, Buchzeichen und Beachflags) für die Schweiz produziert und die Distribution organisiert. Für die Produktion von T-Shirts, Taschen, Give-aways usw. wurde in Zusammenarbeit mit der textil-factory in Wetzikon ein eShop aufgebaut und ein Sortiment ökologisch hergestellter Artikel zusammengestellt, das saisonal immer wieder angepasst wird. Weitere Hilfsmittel für die Kampagne stehen als Downloads auf der Webseite zur Verfügung: Signaturen, Logos, Bildschirmhintergründe, ein Mediendossier mit Hintergrundinformation sowie ein Kampagnen-Manual für interessierte Bibliotheken.

Um der Schweizer Kampagne ein eigenes Gesicht zu geben, porträtierte der Fotograf Dominic Büttner zehn Personen als «BiblioFreaks». Alle angefragten Personen haben gerne, ohne Vorbehalte und gratis für Bibliotheken «ihren Kopf hingehalten». Grundlegend überarbeitet wurde auch die Webseite, die bereits seit der Projektphase 2014 aufgeschaltet war.
BilbioFreak Schweiz war von Beginn weg als nationale also dreisprachige Kampagne geplant. Die Westschweiz entschied sich für AccroBiblio als Kampagnenmotto. Die Slogans und Claims wurden entsprechend angepasst. Im Tessin läuft die Kampagne unter BiblioFreak.
Mit Newsletters und via Facebook wurden die teilnehmenden Bibliotheken regelmässig über den Stand der Kampagne, geplante Aktionen und das zur Verfügung stehende Material informiert.

Fantasievolle Aktionen
Die Bibliotheken erwiesen sich beim Aushecken von BiblioFreak-Aktionen als ausgesprochen kreativ: Das Spektrum reicht von der Präsenz an der Fantasy-Messe in Basel über die Kreation individualisierter Lesezeichen (Thalheim) und BiblioFreak-Wanderungen (Baselland) bis zur Anschaffung eines BiblioFreak-Mobils (Biel). Und die Bibliothek in Bulle hat gar ihren Biblio-Senf (Moutarde de Bénichon) dazugegeben. Alle diese Aktionen (einige davon sind auf der Facebook-Seite dokumentiert) haben mitgeholfen, das Ziel der Kampagne zu erreichen, nämlich: Aufmerksamkeit zu erregen und die Bibliotheken ins Gespräch zu bringen. Die Kantonsbibliothek Thurgau hat zu diesem Zweck die Foto-App «DeinBild» entwickeln lassen. Mit Smartphone oder Tablet können damit Leute fotografiert werden und sich zu ihrer Bibliothek bekennen. «DeinBild» ist sehr einfach in der Anwendung und passt hervorragend in die Kampagne. Der Verein BiblioFreak hat die App deshalb übernommen und stellt sie registrierten Bibliotheken zur Verfügung. Bereits haben 50 Bibliotheken «DeinBild»-Aktionen lanciert, und die Nachfrage steigt. Mehr als 1300 Menschen haben sich auf der Kampagnen-Website als BiblioFreaks bekannt und kundgetan, warum sie Bibliotheken benutzen. 200 Bibliotheken aus der Deutschschweiz haben das Starterkit mit Plakaten, Flyers und Buchzeichen angefordert, 25 aus der Suisse romande.

Unterstützung von regionalen BiblioFreak-Projekten
Grundsätzlich ist die Kampagne so angelegt, dass Bibliotheken auch ohne zusätzliche Mittel Aktionen realisieren können. Der Vorstand hat jedoch Mittel bereitgestellt, um auf Antrag grössere regionale oder gar überregionale Aktionen zu ermöglichen. Eine Jury bestehend aus Jeanne Froidevaux, Béatrice Perret Anadi und Herbert Staub kann Unterstützungsbeiträge bis zu Fr. 20 000.–  pro Eingabetermin sprechen. Bereits wurden fünf Gesuche in der Höhe von einigen hundert bis mehreren tausend Franken gutgeheissen und damit grünes Licht für die geplanten Aktionen gegeben. Der letzte Eingabetermin für Gesuche ist der 31. Mai 2016.

Bibliotheken melden sich zu Wort
Die BiblioFreak-Kampagne hat zweifellos dazu beigetragen, dass Bibliotheken und ihre Leistungen von der Öffentlichkeit und von den Medien vermehrt wahrgenommen und diskutiert werden. Im Zusammenhang mit den aktuellen Spardebatten ist es unabdingbar, dass Bibliotheken aktiv werden, sich zu Wort melden und sich in die Diskussionen einmischen. Hervorragende Beispiele für gelungene Einmischung waren die zahlreichen Reaktionen von Bibliothekarinnen, Bibliothekaren und zugewandten Stellen in Leserbriefen und Online-Kommentaren auf den provokativen Artikel in der NZZ am Sonntag von Rafael Ball im vergangenen Februar und die über 600 Stellungnahmen zum neuen Urheberrechtsgesetz (Bibliothekstantieme).

Finanzen
Nachdem der Bund seine Unterstützung Anfang 2015 zugesichert hatte, war die Umsetzung und Lancierung der Kampagne im vorgesehenen Rahmen möglich. 21 der 26 Kantone haben ihren Unterstützungsbeitrag bezahlt. Nur der Kanton Zug hat sich explizit dagegen ausgesprochen. Zugesagte Beiträge von Bibliomedia, SBD Genossenschaft, BIS, SAB, der Bill und Melinda Gates Foundation sowie von OCLC sind ebenfalls eingegangen. Insgesamt standen knapp 300‘000 Fr. für die Kampagne zur Verfügung. Diesen Einnahmen stehen bis heute folgende Aufwände gegenüber:

  • Kosten für Produktion der Kampagnenmittel, Website und Werbung Fr. 110‘000.-
  • Geschäftsstelle Fr. 60‘000.-
  • Projektunterstützung Fr. 30‘000.-

Eine detaillierte Abrechnung wird nach Abschluss der Kampagne im April 2017 vorgelegt.

Dank
Nach diesem ersten aktionsreichen BiblioFreak-Jahr ist es an der Zeit zu danken: An erster Stelle danken wir allen Bibliotheken und ihre Mitarbeitenden, die mit ihrem Engagement und ihren Ideen wesentlich zum bisherigen Erfolg der Kampagne beigetragen haben und – so hoffen wir – weiterhin beitragen werden. Dank aber auch allen Geldgebern, insbesondere dem Bundesamt für Kultur und den Kantonen, die von der Notwendigkeit der Institution Bibliothek überzeugt sind und mit ihrer finanziellen Unterstützung diese Kampagne erst möglich machten.

Wichtige Termine 2016
23. April: BiblioFreak-Aktionen in vielen Bibliotheken der Schweiz
31. Mai: Nächster Eingabetermine für Unterstützungsgesuche
19. Juni: BiblioFreak-Wanderung im Kanton Baselland
31. August bis 3. September: BIS-Kongress im Luzern zum Thema «Bibliothek und Politik». BiblioFreak ist dort mit verschiedenen Aktionen präsent und hofft auf möglichst viele engagierte Bibliothekarinnen und Bibliothekare.